SKOP - Experimentelle Musik und Kunst im interdisiziplinären Kontext, Gerhard Preyer

Der Gefangene (Dädalus) & Ästhetik der Melancholie, Roman von Gerhard Preyer . PDF-File - 1,3MB

Der eigenen Erinnerung entfremdet : " Sie treten ein, so wie fremde Gäste. " Die Erinnerung erscheint nah , aber nicht greifbar , " so wie ein Punkt auf einer leeren Fläche. " Die Zukunft hat klare Umrisse , ist planbar , doch in der Gegenwart angekommen sind die Pläne nicht durchführbar . Der Strom des Alltags nimmt ihn auf , er läßt sich treiben . Die Stadt will erkundet werden , die Pläne sind jetzt hinderlich , " sich einfach jetzt gleich umsehen. All das auf sich wirken lassen. Die Stadt erkunden. Sich von dem Betrieb der Stadt wegtragen lassen und zugleich die Augen auf Reisen schicken. "

Aus " Der Gefangene " , " Bruchstücke " von Gerhard Preyer .

" Seit Anfang der 70er Jahre verbreitete sich die Überzeugung, das Malen sei nicht nur unzeitgemäß, sondern auch überholt. Nicht das Interesse ging verloren. Im Gegenteil. Die Laien entdeckten die Malerei für sich. Die wirklichen, professionellen Künstler lehnten die Malerei ab. Ein Künstler hämmerte während einer Vernissage mit einem Meißel ein Loch in eine Wand, der Putz fiel auf den Boden und in diesem Augenblick war in der Galerie ein Stück der produktiven Einbildungskraft gegenwärtig. Sicher, die Auswahl der Stelle, die Anzahl der Schläge, das Herunterfallen des Putzes, die ganze Inszenierung bedurfte nicht nur der Intuition, sondern auch des geglückten Vollzuges, des Arrangements in der Galerie. "

Aus " Der Gefangene " , " Krise der Malerei " von Gerhard Preyer .